6. Die Postsäule

Die Postsäulen befanden sich gewöhnlich entweder neben den Stadttoren oder in der unmittelbaren Nähe vom Markt und waren Teil des Weginformationssystems in Sachsen. Die Aufgabe der Distanz-, Meilen-, Halbmeilen- und Viertelmeilensäulen war es, die Postkutscher, Postmeister und Reisenden über den Abstand und Fahrzeit zwischen einzelnen Orten zu benachrichtigen. Da die Postsäulen in den verkehrsbezogen wichtigsten Ortschaften aufgestellt wurden, zeichneten sie sich mit größeren Ausmaßen und Schmuckelementen aus. Die Lubaner Replik knüpft an das Original der Verfasserschaft von Matthias Daniel Pöppelmann an. Sie ist mit kolorierten Wappen Sachsens und der Polnisch – Litauischen Union, dem Anagramm AR (Augustus Rex) sowie der polnischen Krone und dem Posthorn verziert. An den südlichen und westlichen Seiten der Pyramide benden sich das Ortschaftsverzeichnis und Informationen darüber, wie weit sie von Lubań entfernt sind. Das Maß ist die preußische Meile (1 Meile – 7500m). Das Jahr 1725 weist auf die Zeit der Herstellung des Originals hin. Ursprünglich stand die Säule am Görlitzer Tor. 1872 wurde sie in die Gerichtsnähe gebracht und seit dem Jahre 1939 stand die Postsäule gleich neben dem “Haus zum Schi ”. Nach dem Krieg lagen ihre Fragmente zwei Jahre lang an der Schutzmauer, aber später verschwanden sie geheimnisvoll. Die gegenwärtige Replik wurde auf Anregung des Vereins der Oberlausitzfreunde gemacht.